Otto Waalkes

Comedian Otto Waalkes
Urheber: Harald Bischoff,
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Otto Waalkes wurde am 22. Juli 1948 in der ostfriesischen Kleinstadt Emden geboren. Schon während seiner Schulzeit machte er durch sein komisches und zeichnerisches Talent auf sich aufmerksam. Nach dem Abitur zog Waalkes nach Hamburg, um an der Hochschule für Bildende Künste Kunstpädagogik zu studieren. In dieser Zeit teilte er sich eine Wohnung mit aufstrebenden Vertretern der lokalen Musikszene, darunter Udo Lindenberg und Marius Müller-Westernhagen. Die legendäre Wohngemeinschaft in der „Villa Kunterbunt“ beschrieb Waalkes im Rückblick als Keimzelle seiner kreativen Laufbahn. 1970 brach Waalkes sein Studium ab, um sich auf seine Karriere als Komiker und Musiker zu konzentrieren. Als Gitarre spielender Autodidakt trat er auf Hamburger Kleinkunstbühnen und in Kneipen auf. Aus einer Bekanntschaft mit dem Schriftsteller Robert Gernhardt entwickelte sich eine langjährige kreative Partnerschaft.

Anfang der 1970er Jahre wurde das Fernsehen auf Waalkes aufmerksam. Die „Otto Show“, ab 1973 im WDR ausgestrahlt, bescherte dem 25-jährigen Nachwuchstalent den Durchbruch. Im selben Jahr erschien die erste Langspielplatte mit dem schlichten Titel „Otto“, die den ersten Platz der deutschen Hitparade erreichte. Waalkes' unverwechselbarer Stil – eine Mischung aus Kalauern, Songparodien, Sketcheinlagen und lustigen Geräuschen – sicherte ihm eine wachsende Anhängerschaft. Figuren wie Susi Sorglos oder der Sportreporter Harry Hirsch erlangten Kultstatus, der Ostfriesenwitz wurde bundesweit populär.

Daneben war und ist Otto als Zeichner und Karikaturist tätig. Die von ihm geschaffenen Ottifanten traten nicht nur in seinen Sendungen auf, sondern bildeten auch die Grundlage mehrerer Comic-Bücher. 2001 erschien mit „Kommando Störtebeker“ der bislang einzige Ottifanten-Zeichentrickfilm. Im Laufe der 1970er und 1980er Jahre veröffentlichte Waalkes acht weitere Langspielplatten, trat in zahlreichen Fernsehsendungen auf und tourte mit wechselnden Live-Programmen durch die Bundesrepublik. Als einer von wenigen westdeutschen Künstlern durfte er 1974 für einen Auftritt in die DDR einreisen.

1985 kam „Otto – Der Film“ in die Kinos, der bis heute als einer der erfolgreichsten deutschsprachigen Filme gilt. Er zog vier Fortsetzungen nach sich, zuletzt „Otto – Der Katastrofenfilm“ aus dem Jahr 2000. Nachdem es anschließend einige Jahre ruhig um Waalkes geworden war, kehrte er 2004 mit „7 Zwerge – Männer allein im Wald“ auf die große Leinwand zurück. Als Synchronsprecher lieh er zahlreichen animierten Figuren ihre Stimme. So war er 1998 als vorlauter Drache Mushu im Disney-Zeichentrickfilm „Mulan“ zu hören. In der Dream-Works-Produktion „Ice Age“ und deren Fortsetzungen übernahm er die Rolle des frechen Faultiers Sid.
Im Laufe seiner langen Karriere wurde Otto Waalkes mit zahlreichen Preisen geehrt, darunter vier Bambis, eine Goldene Kamera, ein Echo, und der Adolf-Grimme-Preis. Seine Heimatstadt Emden widmete ihm bereits 1987 ein Museum.

Im Kino war Waalkes zuletzt im Jahr 2010 mit der Filmparodie „Otto's Eleven“ zu sehen. Seine aktuelle Tournee „Geboren um zu Blödeln“ wird ihn bis Mai 2014 in zahlreiche deutsche und österreichische Städte führen.